Im ganz ursprünglichen Sinne ist Tantra als Glaubensbewegung anzusehen, eine esoterische Tradition aus dem Hinduismus und Buddhismus stammend. Über die Jahrhunderte hinweg hat sich das Verständnis von Tantra geändert und adaptiert. Heutzutage wird Tantra meist mit Yoga, Meditation und auch Sexualität in Verbindung gebracht. Gerade in Bezug auf die sexuelle Nutzung spricht man auch von "Neo Tantra", respektive einfach von "Tantramassagen" wie von Andro Andreas Rothe in den 70er Jahren entwickelt.
Eine Tantra-Massage in heutigem Sinne ist ein ganzes Ritual und besteht aus Berührungen, Düften, Klängen sowie Stimulationen durch Federn und Tücher. Eine Verbindung aus Spiritualität und sexueller Energie, die es anzuregen gilt. Dazu werden verschiedene Chakra-Punkte im Körper stimuliert. Man soll die Sinne erleben, den Körper besser erfahren. Es gibt verschiedene, teils sehr unterschiedliche Arten, wie Tantra-Massagen praktiziert werden. Ein fixes Rezept gibt es jedoch nicht und so sind die Sitzungen individuell. In den mehr authentischen Formen stehen die klassisch spirituellen Rituale im Mittelpunkt, dazu gehört zum Beispiel eine Begrüssungszeremonie und Atemübungen. Auch ein Orgasmus wird da nicht zwingend angestrebt, viel mehr geht es darum den Energiefluss in die Gänge zu bringen.
Weniger authentische Formen beschränken sich mehr auf normale Massagen mit Streichbewegungen, begleitet von orientalischen Duftnoten und Musik. Da Tantra sehr intim sein kann, erwarten viele Masseurinnen und Masseure vom Empfänger eine passive Haltung, es finden also wenig oder keine gegenseitigen Berührungen statt. Empfehlenswert ist, sich einfach gehen zu lassen und den Anweisungen zu folgen.
Vereinzelt wird auch "Rotes Tantra" angeboten, dieses beinhaltet die mögliche abschliessende "Vereinigung", was ein anderes Wort für Geschlechtsverkehr ist. Beim Durchstöbern der Angebote wird man schnell feststellen, welcher Anbieter Tantra wirklich lebt und man daher auch sehr authentische Massagen erwarten darf. Sobald die Erotik im Vordergrund steht, zum Beispiel durch explizite Bilder oder gar intime Zusatz-Dienstleistungen wie Küssen oder Munderotik, so ist zu erwarten, dass echtes Tantra eher im Hintergrund steht.
Eine noch spezifischere Umschreibung der Tantramassage sowie deren Aspekte bietet der Förderverein Tantramassage.