Man kann sich trefflich darüber streiten, wie gefährlich das Covid-19 Virus nun tatsächlich ist und ob die Lockdown-Massnahmen zuwenig oder zuviel waren. Beim Verfolgen von Interviews vieler "Experten" stellt man fast, dass auch da die Einschätzungen zum Teil weit auseinander gingen oder auch Schlüsse, wie sich nachträglich zeigte, aufgrund von falschen oder unvollständigen Daten gezogen wurden.
Als Tatsache kann man ansehen, dass Menschen sich mit Corona anstecken und eine gewisse Zahl davon auch sterben. Fairerweise muss man aber festhalten, dass dies auch mit anderen Viren in der Vergangenheit so war und potentiell auch mit zukünftigen so sein wird. Heimtückisch an Corona dürfte sein, dass viele Infizierte davon nichts merken und auch keine Symtome zeigen - in diesem Zustand aber trotzdem (nach aktuellem Stand) ansteckend sind.
Angemessen zu reagieren ist schwierig
Behörden stehen in solchen Situationen unter grossem Druck und werden es nie allen recht machen können. Dazu kommt, dass politische Kreise die Gunst der Stunde nutzen möchten, ihre Agenda durchzusetzen. So wollten in Deutschland erzkonservative Kreise die Gelegenheit dazu nutzen, die Prostitution gleich komplett zu verbieten.
Aus Sicht der Gewerbetreibenden, wozu auch Massagedienstleister gehören, sind solche Lockdowns natürlich schlimm. Für viele bedeutet es, auf ungewisse Zeit kein Einkommen zu haben und faktisch einem Berufsverbot ausgesetzt zu sein. Einfach mal schnell einen anderen Job zu finden, wie teilweise in Foren vorgeschlagen wurde, das ist meist nicht realisitsch. Arbeitslosenunterstützung gibt es auch nur in gewissen Konstellationen.
Einige Masseurinnen zeigten sich jedoch kreativ und haben zum Beispiel Sexualberatungen per Online-Session angeboten. Andere sind noch etwas weiter gegangen und haben als Webcam-Model gearbeitet.
Restriktionen müssen begrenzt sein
Während die Lockdown-Massnahmen zu Beginn noch weitgehend auf Verständnis stiessen, kam bald die Einsicht, dass eine ewige Quarantäne bei Menschen ganz andere gesundheitliche Schäden erzeugen kann. Einfach das tägliche Leben auszuschalten, das kann nur eine kurzfristige Lösung sein.
In der Schweiz sind die Behörden relativ früh zur Erkenntnis gelangt, dass das Anbieten von personenbezogenen 1:1 Dienstleistungen im Bezug auf die Virusverbreitung ein überschaubares Risiko darstellt. So durften Ende April Coiffeure, Kosmetikstudios und auch (therapeutische) Massagen wieder öffnen. Inzwischen dürfen in der Schweiz gar erotische Massagen und Tantra wieder angeboten werden, in den Nachbarländern ziehen sich die politischen Diskussionen diesbezüglich noch hin.
Was lernen wir aus dieser Krise?
Erstens lernen wir, dass wir mit einem neuen Hygieneverständnis leben müssen. Das hat durchaus seine positiven Seiten. Gerade an Orten, wo die Intimtät eine wichtige Rolle spielt, ist es auch wichtig, dass das Umfeld sauber ist. Bei jedem Kunden frisch desinfizierte Liegen, Utensilien und sanitäre Anlagen schränken nicht nur die Verbreitung von Viren sondern Bakterien im Allgemeinen ein. Auch überlegt man sich vielleicht nun zwei Mal, ob man Massagen anbietet oder besucht, wenn man sich sich nicht sehr wohl fühlt.
Zweitens lernen wir, dass es Situationen geben kann, wo die Haupteinnahmequelle (vorübergehend) versiegt. Auch wenn es einfacher gesagt als getan ist, es mag sinnvoll sein, sich einen Plan-B zu überlegen.
Massagen fördern die Gesundheit
Gerade therapeutische Massagen sind gesundheitsfördernd und stärken das Immunsystem. Doch auch rein sinnliche Massagen können dazu beitragen, denn ein Orgasmus führt nicht nur zu einem Glücksgefühl sondern hat auch positive Effekte auf die körpereigenen Abwehrkräfte. Dazu noch etwas Fitness und gesundes Essen und der Körper ist bereit. Denn das nächste Virus wird kommen und da macht es doch Sinn, wenn zumindest die Chance da ist, es abzuwehren. Lassen wir uns daher die Lebensfreude nicht nehmen.